Unsere Hochzeit - 21. April 2011

Unser grosser Tag

... begann mit einem leckeren Frühstück bei `Crepes and Co.`, wo wir uns mit knusprigem Brot, gutem Kaffee, Crepes und Früchten verwöhnen liessen. Pee Pla, unsere Thai-Lehrerin und Freundin, Stephan und Pascal, welche mit uns diesen Tag so starteten, begleiteten uns darauf festlich gekleidet und gut gelaunt mit dem Taxi auf das Standesamt. Dieses befindet sich im Stadtteil `Silom` und ist unter dem Namen `Bang Rak` (Bezirk der Liebe) bekannt.

Als erstes empfing uns eine Warteschlange, die nicht ganz so durchschaubar war. Auf Leute jeglichen Alters, jeglicher Herkunft und mit teilweise eher spezieller Wartemanier trafen wir da. Die Motive für deren Anwesenheit war ebenfalls unterschiedlichster Art. So merkten wir rasch, dass der Grossteil dieses Amtes für die Ausstellung von Ausweisen oder sonstigen Dokumenten gewidmet ist. Ganz hinten – und da führt uns Pee Pla auch relativ zielstrebig hin – sind vier Tische und zwei Sitzreihen für die Wartenden mit folgender Bezeichnung benannt: `Marriage and Divorce Office`. Also, falls man es sich nach dem Ja-Wort doch noch anders überlegt, kann man gleich sitzen bleiben... J

Soweit so gut!
Unsere Dokumente wurden deponiert und ein anderer Europäer, welcher seine Thaifrau zu ehelichen gedachte, machte uns darauf aber recht schnell verständlich, dass ER wohl zuerst hier gewesen sein, dass ER schon lange warte und WIR gefälligst eine Nummer zu ziehen und uns zu platzieren hätten... Uiuiui, die Laune in diesem Raum war also rasch spürbar.

Wir liessen uns den Humor jedoch nicht nehmen und setzten uns gehorsam hin. Nach kurzer Zeit mussten wir noch etwa sieben Millionen Formulare ausfüllen bzw. Von Pee Pla ausfüllen lassen, waren sie doch alle lediglich in Thai verfasst. Wieder eine Warteportion später ging es dann los mit Tisch Nummer eins, wo wir wieder etwas unterschreiben mussten. War dies schon DIE Unterschrift? Nein, wie sich das dann herausstellte.
Nächste Warterunde und ein guter Einfall von unserer Männerseite, wie man sich die Wartezeit verkürzen kann: Karten spielen!
Nun, dieses Vorhaben wurde jäh beendet, als Pee Pla erwähnte, dass Glückspiel in Thailand ja verboten, der Polizeiposten gleich im angrenzenden Gebäude sei und die Jungs dies doch bitte unterlassen sollen... J

 
Wir waren DIE absoluten Exoten in diesem Raum und für die Menschen ein spürbares Highlight! Dies aus folgenden Gründen:
·       1. Ein Farang (=Ausländer) heiratet eine Farang!! (Ok, etwas klicheetiert, aber nicht ganz unwahr: Zu 99.9% wäre an der Stelle der Braut eine süße, kleine Thaifrau, am Bräutigam-Platz ein etwas älterer Farang (vermutlich noch mit einer sichtbaren Vorliebe für Bier) gewesen. Wir fielen also somit schon mal völlig aus dem normalen Rahmen.
·       2. Wenn man in Thailand auf dem Standesamt heiratet, erscheint man `casual` gekleidet, sogar Flipflops und Shorts sind keine Seltenheit. Nun denn nicht so in unserem Fall. Wir wussten dies zwar, wollten aber diesen Tag schon festlich gekleidet verbringen und liessen uns deshalb alle Kleidung massschneidern. Unser Auftritt stiess allgemein auf Wohlwollen (ausser eben vielleicht bei den anderen anwesenden, heiratswilligen Farang-Männern) und wir ernteten viele bewundernde Blicke. All dies war spannend zu erleben.
 


In der letzten Warterunde war es dann soweit und wir mussten offiziell unsere `Ehe` unterschreiben, so auch unsere Zeugen Stephan und Pee Pla. Wir durften uns sogar Ringe übergeben und mit DEM KUSS besiegelten wir unsere Heirat.

 

Noch ein paar Fotos auf der speziell für Hochzeiten platzierten Kutsche und ab zum ersten Drink als verheiratetes Paar! J

Ein Mai Tai kam da gerade gelegen und kurz später verabschiedeten wir Pee Pla, welche uns das ganz Prozedere um ein Vielfaches einfacher und schneller gemacht hatte.

Mit dem Tuk Tuk ging es als nächstes zum `Mandarin Oriental`, wo wir in der wunderschönen Suite der Braut-Eltern einen fantastischen Apero genossen. So konnten wir gemeinsam mit Blick auf den Chao Praya und einem Glas Champagner anstossen und erzählten von unserem Abenteuer in `Bang Rak`.

Kurz vor Sonnenuntergang bestiegen wir am Hotelsteg unser gechartertes `Longtail-Boot`, das uns gemächlich dem Sonnenuntergang entgegen fuhr. Durch ein Labyrinth von Klongs bis nach Nonthaburi, wo wir am Steg des Restaurants anlegten. Noch ein paar Fotos und mit Freude traten wir in den schönen Park des Restaurants, wo wir einen Tisch am Wasser gebucht hätten.... Leider kam dann der unschöne Teil, denn man hatte uns VERGESSEN!!! Die Enttäuschung war natürlich sehr gross und die Stimmung kurz tief, doch der Tag war nicht gedacht, um Trübsal zu blasen und so machten wir dem Personal – milde ausgedrückt - Feuer unter dem Hinterteil und kurz darauf konnten wir lecker speisen.
Leider nicht am Wasser, auch ohne Kerzen und Blumen, aber zum Glück hatten wir den Wein selber dabei und die Atmosphäre dieses Lokals war ganz herrlich.

Viele Gläser Wein später brachte uns das Boot dann flussabwärts wieder in die Stadt und müde aber happy verabschiedeten wir uns dann zu fortgeschrittener Stunde beim Hotel und machten uns auf den Nachhauseweg.

Es war ein wunderbarer Tag und besonders schön, dass wir diesen Moment mit jemandem teilen konnten. Danke Mami und Papi-Rütsche, danke Pascal und Stephan! Es war für uns ein besonderer, spannender und vor allem unvergesslicher Tag – und so soll es schliesslich auch sein! J



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